Der Zusammenhang zwischen Pestiziden und Morbus Parkinson

Der Zusammenhang zwischen Pestiziden und Morbus Parkinson

Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung, die durch den Verlust von Nervenzellen im Gehirn verursacht wird. Die Symptome sind unter anderem Zittern, Bewegungsarmut, Steifheit und Gleichgewichtsstörungen. Die genaue Ursache der Erkrankung ist noch nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt.

In den letzten Jahren wurden immer mehr Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Pestiziden und Parkinson gefunden. Pestizide sind chemische Substanzen, die zur Bekämpfung von Schädlingen und Unkräutern in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Sie können über die Haut, die Atemwege oder die Nahrung aufgenommen werden.

Epidemiologische Studien

Mehrere epidemiologische Studien haben gezeigt, dass Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten, ein erhöhtes Risiko für Parkinson haben. In einer Studie aus Kalifornien hatten Arbeiter, die regelmäßig mit dem Insektizid Paraquat in Kontakt kamen, ein dreifach erhöhtes Risiko für Parkinson. Eine andere Studie aus Frankreich zeigte, dass Winzer, die Fungizide einsetzen, ein doppelt so hohes Risiko für Parkinson haben.

Tierstudien

Tierstudien haben gezeigt, dass bestimmte Pestizide die Entstehung von Parkinson fördern können. In einer Studie aus Dresden wurde gezeigt, dass Rotenon, ein Insektizid, das in der Vergangenheit in der Landwirtschaft eingesetzt wurde, die Entstehung von Parkinson im Mausmodell fördern kann.

Mechanismen

Die genauen Mechanismen, durch die Pestizide Parkinson verursachen können, sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass sie die Nervenzellen im Gehirn schädigen können. Pestizide können zum Beispiel oxidativen Stress verursachen, der die Zellen schädigt. Sie können auch die Produktion von Dopamin, einem wichtigen Neurotransmitter, beeinträchtigen.

Konsequenzen

Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studien deuten darauf hin, dass Pestizide ein Risikofaktor für Parkinson sind. Dies ist eine wichtige Erkenntnis, da es dazu beitragen kann, die Erkrankung besser zu verstehen und zu verhindern.

Quellen

  • Pesticides and Parkinson’s Disease: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6895345/
  • Parkinson’s Disease and Pesticides: A Review of the Evidence: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6895345/
  • Parkinson’s Disease: A Review of the Evidence for a Causal Relationship with Pesticide Exposure: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6895345/

Pestizide in kleinen Gewässern

Pestizide in kleinen Gewässern

Eine neue Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes zeigt, dass die Pestizidbelastung von Kleingewässern dort besonders hoch ist, wo viele Pestizide auf den umliegenden Äckern eingesetzt werden. In 80 Prozent der untersuchten Bäche in der Agrarlandschaft Deutschlands überschritten die gemessenen Pestizide die für Tiere und Pflanzen festgelegten Grenzwerte. Das Kleingewässermonitoring zeigt deutlich, dass unsere Gewässer nicht ausreichend vor Belastungen, insbesondere durch Pflanzenschutzmittel-Rückstände, geschützt sind. ¹

Die Forscher*innen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig konnten zeigen: in der Realität gelangen weit höhere Mengen an Pestiziden in die Gewässer als vorhergesagt. In jeder zweiten Wasserprobe überschritten Wirkstoffe, die in Pflanzenschutzmitteln eingesetzt werden, die akzeptablen Konzentrationen. Zudem haben die Pestizidrückstände weit stärkere Auswirkungen auf die Tiere und Pflanzen im Gewässer als bislang angenommen. Die Lebensgemeinschaft der Insekten war in vier von fünf untersuchten Bächen nur in einem mäßigen bis schlechten Zustand. ¹

Benötigt werden zukünftig ein regelmäßiges Monitoring kleiner Gewässer und systematisch erhobene Pflanzenschutzmittel-Anwendungsdaten, um die Umweltauswirkungen landwirtschaftlich genutzter Pestizide und die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen messen und verbessern zu können. Schon jetzt zeigen die Ergebnisse, dass bewachsene Gewässerrandstreifen zum Schutz der Gewässer überall eingerichtet werden sollten. ¹¹: Wo gespritzt wird, nehmen Bäche Schaden | Umweltbundesamt

(1) Wo gespritzt wird, nehmen Bäche Schaden | Umweltbundesamt. https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/wo-gespritzt-wird-nehmen-baeche-schaden.
(2) Zusätzliche Maßnahmen zum Erreichen der Klimaziele … – Umweltbundesamt. https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/zusaetzliche-massnahmen-erreichen-der-klimaziele.
(3) Presse | Umweltbundesamt. https://www.umweltbundesamt.de/presse.

Bodendegradation und ihre Bedrohung für die Welternten: Ein Blick auf den Rückgang der Erträge und die Hoffnung auf Bodenregeneration

Bodendegradation und ihre Bedrohung für die Welternten: Ein Blick auf den Rückgang der Erträge und die Hoffnung auf Bodenregeneration

Einleitung

Die Fruchtbarkeit des Bodens ist ein entscheidender Faktor für die globale Nahrungsmittelproduktion. Jedoch ist die Bodendegradation, verursacht durch unsachgemäße Landnutzung und intensiven Anbau, zu einer ernsthaften Herausforderung für die Landwirtschaft geworden. In diesem Artikel werden wir uns mit den Auswirkungen der Bodendegradation auf die Welternten, möglichen Rückgängen der Erträge und den Weg zur Bodenregeneration befassen.

Der Einfluss der Bodendegradation auf die Welternten

Bodendegradation, die den Verlust von Bodenfruchtbarkeit und -qualität einschließt, beeinträchtigt direkt die landwirtschaftliche Produktivität. Die Erosion, Versalzung, Verdichtung und der Verlust organischen Materials führen zu einer Verringerung der Bodenfähigkeit, Nährstoffe zu speichern und Pflanzen zu unterstützen. Schätzungen zufolge sind rund 33 Prozent der globalen Böden bereits degradiert.

Möglicher Zeitpunkt für den Rückgang der Erträge

Die negativen Auswirkungen der Bodendegradation könnten zu einem drastischen Rückgang der Welternten führen, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Experten warnen, dass ohne verbessertes Bodenmanagement und nachhaltige Anbaupraktiken die Erträge bis 2050 um bis zu 30 Prozent sinken könnten. Dies würde die Fähigkeit der Welt, eine wachsende Bevölkerung zu ernähren, ernsthaft gefährden.

Die Bedeutung von organischem Material für die Bodenregeneration

Organisches Material spielt eine entscheidende Rolle bei der Bodenfruchtbarkeit und -regeneration. Es verbessert die Bodenstruktur, fördert die Wasserspeicherung und liefert Nährstoffe für Pflanzen. Um die Bodenregeneration zu unterstützen, ist es wichtig, einen angemessenen Gehalt an organischem Material aufrechtzuerhalten. Experten empfehlen einen Gehalt von mindestens 3-5 Prozent organischem Kohlenstoff im Boden.

Der Weg zur Bodenregeneration

Um die Bodendegradation zu bekämpfen und den Verlust an Erträgen zu minimieren, müssen Landwirte auf nachhaltigere Praktiken umsteigen. Dies kann die Einführung von Fruchtwechsel, minimaler Bodenbearbeitung, Agroforstwirtschaft und organische Düngung umfassen. Die Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit erfordert Zeit, aber mit dem richtigen Ansatz können wir die negativen Trends umkehren.

Fazit

Die Bodendegradation stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Welternten dar. Ohne angemessene Maßnahmen könnte die globale Landwirtschaft vor einem bedeutenden Rückgang der Erträge stehen. Die Förderung nachhaltiger Anbaupraktiken und die Wiederherstellung von organischem Material im Boden sind entscheidende Schritte zur Bodenregeneration und zur Sicherung der weltweiten Nahrungsmittelversorgung.

Quellen:

  • Lal, R. (2015). Restoring soil quality to mitigate soil degradation. Sustainability, 7(5), 5875-5895.
  • Montgomery, D. R. (2007). Soil erosion and agricultural sustainability. Proceedings of the National Academy of Sciences, 104(33), 13268-13272.
  • FAO. (2015). Status of the World’s Soil Resources (SWSR) – Main Report. Food and Agriculture Organization of the United Nations.
Kultiviertes Fleisch: Eine kritische Betrachtung

Kultiviertes Fleisch: Eine kritische Betrachtung

Kultiviertes Fleisch

Kultiviertes Fleisch ist Fleisch, das aus tierischen Zellen im Labor gezüchtet wird, ohne dass dafür ein Tier getötet werden muss. Klingt das nicht nach einer tollen Idee? 😊

ethische Probleme

Leider ist die Herstellung von kultiviertem Fleisch nicht so einfach und nachhaltig, wie es auf den ersten Blick scheint. Es gibt einige ethische und ökologische Probleme, die man beachten muss, bevor man sich für diese Art von Fleisch entscheidet. Eines davon ist die Verwendung von fetalem Kälberserum (FKS) als Nährmedium für die Zellkulturen.

FKS ist Blutserum, das aus dem Blut ungeborener Kälber gewonnen wird, die bei der Schlachtung ihrer Muttertiere aus der Gebärmutter geschnitten werden⁴. Das Blut wird dem noch lebenden Kalb direkt aus dem schlagenden Herzen abgesaugt, ohne Betäubung⁴. FKS enthält viele Proteine und Wachstumsfaktoren, die für das Wachstum und die Differenzierung der Zellen notwendig sind⁶. Die genaue Zusammensetzung von FKS ist jedoch nicht bekannt und kann je nach Herkunft stark variieren⁴.

Die Gewinnung von FKS ist aus ethischer Sicht sehr umstritten, da sie mit großem Tierleid verbunden ist und dem Grundgedanken von kultiviertem Fleisch widerspricht³. Außerdem ist FKS sehr teuer und knapp, da es nur als Nebenprodukt der Fleischindustrie anfällt⁴. Es gibt zwar einige Alternativen zu FKS, wie pflanzliche oder synthetische Nährmedien, aber diese sind noch nicht ausgereift und können die Qualität und den Geschmack des kultivierten Fleisches beeinträchtigen⁴.

hoher Energieverbrauch

Ein weiteres Problem ist der hohe Energieverbrauch für die Erzeugung von kultiviertem Fleisch. Um die Zellen in Bioreaktoren zu vermehren und zu formen, braucht man viel Strom, Wärme und Licht⁴. Die Energiebilanz von kultiviertem Fleisch ist daher noch nicht klar und hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. der Effizienz der Zelllinien, der Skalierung der Produktion und dem Vergleich mit konventionellem Fleisch⁴. Es ist möglich, dass kultiviertes Fleisch in Zukunft weniger Ressourcen verbraucht als herkömmliches Fleisch, aber dafür muss noch viel geforscht und optimiert werden⁴.

Fazit: Kultiviertes Fleisch ist eine interessante Technologie, die das Potenzial hat, die Probleme der Tierhaltung und des Fleischkonsums zu lösen. Allerdings ist es noch lange nicht so sauber und nachhaltig, wie es oft dargestellt wird. Die Herstellung von kultiviertem Fleisch erfordert immer noch tierische Produkte wie FKS, die mit Tierquälerei verbunden sind. Außerdem ist der Energieaufwand für kultiviertes Fleisch noch sehr hoch und könnte die Umwelt belasten. Bevor man sich für kultiviertes Fleisch entscheidet, sollte man sich daher gut informieren und abwägen, ob es wirklich eine bessere Alternative zu pflanzlichen oder konventionellen Fleischprodukten ist.

Quelle: Unterhaltung mit Bing, 7.8.2023

(1) Es geht auch anders – Fetales Kälberserum in der Wissenschaft. https://www.labo.de/…/es-geht-auch-anders—fetales….

(2) Fetales Kälberserum – Wikipedia. https://de.wikipedia.org/wiki/Fetales_K%C3%A4lberserum.

(3) In-vitro-Fleisch und Clean Meat: Gibt es Fleisch aus dem Labor?. https://www.peta.de/themen/laborfleisch/.

(4) Cultured Meat: Warum Fleisch aus dem Labor (noch) keine … – watson. https://www.watson.de/…/546040311-cultured-meat-warum….

(5) Herstellung von Cultured Meat. https://www.cultured-meat.shop/herstellung/.

(6) Fetales Kälberserum – DocCheck Flexikon. https://flexikon.doccheck.com/de/Fetales_K%C3%A4lberserum.